HOCHZEITSKLEID

Die zusätzliche kulturelle und geschichtliche Vielfalt von Brautkleidern erleichtert die Suche nach dem perfekten Kleid leider nicht gerade. Auch die unzähligen Meinungen von Eltern, Freunden und Bekannten lenken meist von den eigenen Wünschen ab. Am schönsten Tag im Leben in einem Kleid zu stecken, das den Verwandten mehr gefällt als der Braut selbst, ist mit Sicherheit nicht der Wunsch einer Heiratskandidatin. Was also tun, um das perfekte Kleid zu finden?

Nicht selten ist einer der ersten Gedanken bezogen auf das Budget. Hochzeitskleider gibt es in allen möglichen Preiskategorien. Es konkurrieren auf diesem Gebiet der Kauf von der Stange, Maßanfertigungen oder gebrauchte Hochzeitskleider. Insbesondere der Trend, Altes neu aufleben zu lassen, hält immer stärker auch Einzug in die Brautmodenwelt. Wer den Geldbeutel nicht bis auf den letzten Cent leeren möchte, ist mit Secondhand-Kleidern demnach ökologisch und nachhaltig gut beraten. 

Um erste Eindrücke von Modellen und Schnitten zu erhalten, ist es oft ratsam, in sich zu gehen, und sich über einige Eigenschaften klar zu werden. Beispielsweise sind Kataloge selten hilfreich, solange noch nicht geklärt ist, wie traditionell und in welcher Farbe das Kleid sein soll. Ist das ermittelt, können Testangebote im Internet, die den Körperbau sowie individuelle Wünsche berücksichtigen, oder eine persönliche Beratung in Brautmodengeschäften erste Hilfestellungen leisten.

Wer schon mit einer ungefähren Vorstellung an die Suche herangeht, kann online Ausschau nach dem passenden Modell zu halten.

Eine andere Option bietet eine Motto-Hochzeit. Wer im Stil der 50er oder in Mittelaltergewandung zum Traualter schreiten möchte, kann seinen Suchradius um einiges einschränken. Hier reicht es oft, sich auf die Suche nach der Lieblingsfarbe oder nach eleganten Beige- oder Weißtönen im jeweiligen Bereich zu machen – die Individualität und Besonderheit des Kleides sind in jedem Fall garantiert. 

Das Hochzeitskleid der westlichen Kulturen etablierte sich bereits im Mittelalter. Schon damals sollte die angehende Ehefrau durch ein besonders auffälliges Kleid aus der Masse hervorstechen. Das traditionelle weiße Kleid jedoch, wie es heute als Inbegriff eines perfekten Brautkleides gilt, fasste erst in den 1920ern Fuß. Die weiße Farbe symbolisiert dabei Unschuld sowie in vielen Teilen der westlichen Kultur auch Unendlichkeit. Dadurch werden die beiden Eigenschaften, die vor allem in religiöser Hinsicht die Grundessenz einer Ehe sind, vereint. 

Weiß findet sich aber nicht in allen Kulturen. In afrikanischen Stämmen beispielsweise sind bunte Farben und Körperbemalungen die traditionelle Kleidung am Hochzeitstag. Zudem soll die Braut den Reichtum ihrer Familie in die Ehe miteinbringen und wird daher übermäßig mit Perlen und anderem Schmuck umhängt. Auch in China ist Wohlstand von großer Bedeutung. So kommt es, dass ein einziges Hochzeitskleid selten genug ist und es wird im Laufe der Trauung und des Festes des Öfteren das Kleid gewechselt, um den Reichtum zur Schau zu stellen. Eine andere Besonderheit der chinesischen Kultur ist die dort dominierende rote Farbe. Rot steht für Liebe, Freude und Wohlstand.